Wednesday, March 21, 2007

AGNES HUSSLEIN-ARCO: "DEN SKANDAL MACHEN NUR DIE POLITIKER"


Voller Tatendrang: Neo-Belvedere-Direktorin Dr. Agnes Husslein-Arco (Foto © Werner Reichel, MdM Salzburg)


DIE ERSTE AUSSTELLUNG GARTENLUST DER NEUEN DIREKTORIN DES BELVEDERE, AGNES HUSSLEIN-ARCO, WURDE ERÖFFNET. TITEL UND STIMMUNG KLINGEN ZUMINDEST FRISCH UND ENERGETISCH. - DANEBEN KURATIERT SIE IN DER STAATSOPER FÜR DAS GANZE JAHR DEN AUSSTELLUNGSZYKLUS NOISE MIT ANGESAGTEN ZEITGENÖSSISCHEN KÜNSTLERINNEN ZWISCHEN 30 UND 40. - WIE ZEITGENÖSSISCH DIE HERBERT-BOECKL-ENKELIN TATSÄCHLICH IST, UND WIE SIE DEN MARKT AUFMISCHEN WILL, SAGT SIE HIER IM INTERVIEW. (e.o.)


"Lärm" für die Staatsoper

intimacy-art: Anfangs der Ausstellungsserie in der Wiener Staatsoper hieß es, die von Ihnen ausgewählten Künstlerinnen würden unbezahlt ein Thema zu einer laufenden Oper umzusetzen. - Dass das jetzt nicht so gekommen ist und die Künstlerinnen thematisch frei arbeiten können, freut also. Denn das wäre ihnen weder finanziell, noch künstlerisch gerecht geworden. - Wie paßt das vom Konzept her aber noch in dieses Opernambiente?
AGNES HUSSLEIN-ARCO: So ein tolles Haus wie die Oper muß anderes zulassen. Diese Plattform für diese innovativsten und hoch interessanten Künstlerinnen des 21. Jahrhunderts - sprich die Generation der 30- bis 40-jährigen -, ist diesbezüglich sehr spannend. Der Diskurs läuft über bildende und darstellende Kunst, wobei die Musik viel mehr verbunden ist. Und für die Künstlerinnen ist es außerdem eine tolle Chance, ein sehr großes Publikum zusätzlich anzusprechen, während Ioan Holender - sehr zufrieden - die positive Reaktion der Leute bemerkt. Selbst wenn jene eigentlich wegen der Oper hierher kommen, schaffen es die Künstlerinnen, dass die Besucher im - mit all den Gobelins sehr schwierig zu gestalteten Gustav-Mahler-Saal - hinschauen und über die interessanten Positionen nachdenken. Der Wunsch besteht daher, die Reihe weiter zu führen.
intimacy-art: Verglichen mit dem, was man hier bisher stehen und hängen sah, ist das vom künstlerischen Standpunkt aus tatsächlich ein Sprung.
HUSSLEIN-ARCO: Ja, ein Sprung, aber ein schwierig zu machender.
intimacy-art: Haben Sie die früheren Ausstellungen gesehen?
HUSSLEIN-ARCO: Ja, vor Jahren. Ich habe mir also sehr gut überlegt, wen ich ausstelle. Und wie gesagt: dieser Mahler-Saal ist an-sich, mit all den Lustern, ein in sich geschlossenes Kunstwerk mit ungemeiner Präsenz. Da muß eine Malerei bzw. ein/e Künstler/in schon sehr stark sein, um das unter Kontrolle zu halten und sich in eigener Position zu behaupten. Wobei das alle drei bisherigen Künstlerinnen auf andere Art schafften. Sodass ich mich dabei ertappe, mich mit Neugierde zu fragen, wie es wohl mit der Nächsten werden wird?
intimacy-art: Wir stellen also fest: die Themen sind frei, Materialkosten sind gedeckt. - Konnten die bisherigen Künstlerinnen aber auch etwas verkaufen?
HUSSLEIN-ARCO: Diese Künstlerinnen sind bereits alle international sehr und in Österreich bekannt. Sie brauchen also nichts zwecks "Verkaufes" zu machen. Sie haben ihre Händler und sind in sehr guten Galerien vertreten. Darum geht es hier also nicht wirklich.
intimacy-art: Haben Sie bei diesen Zeitgenossinnen zumindest das Gefühl, dass sie prinzipiell ein Gefühl für die Oper haben?
HUSSLEIN-ARCO: Teilweise. Die jetzige Künstlerin, Katrin Plavcak, hat eine besonders sensible, fast musi(kali)sche Darstellungsweise. Selbst viele Jahre Sängerin einer Indie-Popband, reagierte sie zwar nicht per se auf Jules Massenets Manon, hörte aber während des Malens dessen Musik. Sodass nun auch der Besucher in diesem Raum Musik hört, wenn man die Bilder betrachtet. - Wie musikalisch nun Esther Stocker bei Gaetano Donizettis La Fille du régiment sein wird, werden wir ab April erleben.
intimacy-art: Katrin Plavcak hat im Gespräch auch gesagt, dass sie die Geschichte der Manon kennt. Sie komme nur nicht "aufgesetzt" darin vor.
HUSSLEIN-ARCO: Im weiteren Sinn kann man alles miteinander verbinden. Das Schicksal der Manon, ein anderes Schicksal in Afrika ...
intimacy-art: Mit viel Phantasie, ja.
HUSSLEIN-ARCO: Mit Phantasie kann man immer einen Faden spinnen.
intimacy-art: Findet der Anspruch "Kunst ist frei" in diesem institutionellen Rahmen also statt?
HUSSLEIN-ARCO: Bezogen auf meine Künstlerinnen absolut, in der Oper ist es etwas anders. Dass mir Ioan Holdender völlig freie Hand gegeben hat, finde ich also ganz toll.

Katrin Plavcaks Werkserie zur Manon-Staatsoperninszenierung widmet sich in musikalischer Themenfreiheit Afrika, Insekten und Demokratie: narrativ, performativ, horrormäßig, politisch, visionär und gerechtigkeitsliebend. Inspiriert von der Schwester der Künstlerin, die in Mosambique Journalistin ist, hier: Immigrant 2002. Für die Bilder in der Staatsoper click: Noise/Plavcak/Oper Wien

Ein Skandal wird nicht geplant, der passiert

intimacy-art: Ihre Biografie zeigt, dass Sie eigentlich eine stark zeitgenössische Ader haben - Sie arbeiteten nach dem Studium in der Secession. Jetzt sind Sie als Belvedere-Direktorin eher für alte Kunst zuständig...
HUSSLEIN-ARCO: Ich habe mich immer mit zeitgenössischer Kunst beschäftigt, weil ich anhand meines Großvaters, Herbert Boeckl, erlebte, wie schwierig es für einen Künstler ist, den richtigen Ausstellungsort zu bekommen, den richtigen Händler, die richtigen Museen, also überhaupt sich in der Kunstgeschichte zu positionieren. Ich bin also beseelt und angetrieben vom Gedanken und Wunsch, zeitgenössische Künstler zu unterstützen. Das werde ich immer machen. Und auch zu einer Direktorin des Belvederes gehört es, Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst zu machen.
intimacy-art: Das 20-er-Haus für Gegenwartskunst wird ab 2008 unter Ihnen wieder eröffnet werden: Wissen Sie schon, wen und was dort zu zeigen? Kunst wie von Katrin Plavcak?
HUSSLEIN-ARCO: Durchaus. Junge, österreichische und internationale Kunst von 1945 bis heute. Es gibt aber schon im Belvedere Zeitgenössisches: ab 28. März die Belvedere-Intervention von Gudrun Kampl im Oberen Belvedere, wo sie Skulpturen des Hauses mit Texten "begeht". Dort soll ein Diskurs zwischen zeitgenössischer und alter Kunst stattfinden. Die alte Kunst muß mit dem Blick des 20. Jahrhunderts betreut werden.
intimacy-art: Noch nicht allzu lange, 2003, war der von Ihnen verantwortete Skandal mit Gelatin, jetzt Gelitin. - Planen Sie so einen Skandal auch als Belvedere-Direktorin?
HUSSLEIN-ARCO: Gelitin ist eine unheimlich interessante Künstlergruppe, was ich damals nur aus diesem Grund initiierte. Dass es dann zu einem Skandal wurde, lag nicht an mir oder den Künstlern, sondern an den Politikern, die es dazu machten. Ich plane solche Dinge nicht. Es passiert einfach. Ich habe in Salzburg immer wieder als Erste bisher unausgestellte, junge Künstler ausgestellt, weil ich sie einfach gut fand. Ich glaube also nach entsprechender Auseinandersetzung, beurteilen zu können, ob in einer Kunst Qualität liegt. Dazu werde ich dann auch stehen. Dabei kann und darf Kunst provozieren, weshalb vielleicht einmal dergleichen stattfinden wird. Nur wird es immer unbeabsichtigt, allein auf dem Kriterium "Qualität" beruhen.
intimacy-art: Gefällt Ihnen die Gelitin-Skulptur von damals noch?
HUSSLEIN-ARCO: Ja, natürlich. Das ist handwerklich eine ganz tolle Sache, die einen weiten Bogen spannt. Die Leute reduzieren das leider alles auf den erigierten Phallus, der aber nicht das zentrale Thema ist.
intimacy-art: Auch Markus Lüpertz Mozart-Figur hat als Haarschweif eine Phallusform.
HUSSLEIN-ARCO: Die ganze Kunstgeschichte besteht aus Phalli. Mann braucht sich nur den Marino Marini auf der Peggy Guggenheim-Terrasse anschauen. Es gibt so viele bedeutende Beispiele dafür. Solche Reduktionen sind also völlig lächerlich. Es wäre aber auch nicht zum Skandal geworden, wenn sich die Politiker nicht derart verhalten hätten.

Donizetti-Begleitausstellung im April 2007 von Esther Stocker (hier: Rauminstallation, 2004, Wandarbeit und Module mit schwarzem Klebeband, Installationsansicht AR/GE Kunst GalerieMuseum Bozen, Foto: © Martin Pardatscher) in der Staatsoper: wie sie den Gustav-Mahler-Saal wohl gestalten wird?

Von der Gehrer-Bestellten zur Schmied-Kooperatorin

intimacy-art: Womit wir bei der Politik wären: Sie sind doch selbst einmal zur ÖVP-Nationalratswahl angetreten...
HUSSLEIN-ARCO: Nein, nein, nein. Ich bin nie angetreten. Erhard Buseks Team hat mich nur einmal für ein Mandat nominiert. Das ist aber schon 15 Jahre her. Ich gehöre keiner politischen Partei an.
intimacy-art: Dennoch hat Sie die damalige ÖVP-Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer bestellt, die in der Kunstszene sehr umstritten ist. Glauben Sie, dass das auf die Zusammenarbeit mit der jetzigen Kunstministerin einen Schatten wirft, es für Sie schwierg werden könnte?
HUSSLEIN-ARCO: Elisabeth Gehrer war damals Bundesministerin. Mich hat eine extra eingesetzte Kommission, mit unter anderem internationalen Direktoren, einstimmig gewählt. Gehrer hat sich dem angeschlossen. Das hat nichts mit meiner Arbeit zu tun. Und wenn Ministerin Claudia Schmied eine so sachliche, zielorientierte Dame ist, wie ich es höre, wird wohl nur die Qualität durch gute Arbeit zählen. Alles andere steht nicht zur Diskussion.
intimacy-art: Es gibt einen verbindenden Punkt, worin Sie beide als sehr geschickt gelten: Im Sponsoring-Geschäft, das Sie beide forcieren wollen.
HUSSLEIN-ARCO: Sie kommt aus der Wirtschaft, wo ich im weiteren Sinn auch her komme, zumindest war ich lange dort tätig. Ich bin also auch ein wirtschafts- und erfolgsorientierter Mensch, dem es nur um die Sache geht. Und da müssen wir uns treffen.
intimacy-art: Aber es gibt doch sicher einen prinzipiellen Unterschied zwischen einem Menschen, der immer für Finanzen zuständig war, und jemandem wie Sie, der Kunst gelernt und immer für die Kunst gearbeitet hat.
HUSSLEIN-ARCO: Schon, aber sie soll eine große Sensibilität für Kunst haben, für die sie sich immer interessierte. In Amerika ist es selbstverständlich, dass Leute aus der Wirtschaft in die Kunst gehen und vice versa. Unserer Kunstszene wird es sicher sehr gut tun, wenn endlich auch Menschen aus anderen Bereichen eindringen und sie dadurch ein wenig aufmischen.
intimacy-art: Sie glauben also, dass Sie das doppelte Budget in der Höhe von neun Millionen Euro bekommen?
HUSSLEIN-ARCO: Ich brauche jedenfalls eine Aufstockung meines Budgets. Das liegt auf der Hand, wenn die Gehälter schon um über eine Million höher sind als die Grundbasis. Es ist im Gesetz vorgesehen, dass der Staat den Museumsbetrieb verantworten muss. Dann bin ich auch gerne bereit, Extra-Geld aufzutreiben. Für die Grundsicherung des Museums aber nicht.

Gartenlust lautet die Eröffnungsausstellung von Agnes Husslein-Arco unter ihrer neuen Direktion im Belvedere. Unter verschiedenen Garteninterpretationen, quer durch die Jahrhunderte: Claude Monets Weg in Monets Garten in Giverny, 1902, Belvedere Wien

Kein Abwerben, nur Herausforderung

intimacy-art: Sie haben nun vom geschicktesten Vermarkter der Szene, Klaus Albrecht Schröder von der Albertina, den Marketing-Stab abgeworben ...
HUSSLEIN-ARCO: Ich hab niemanden abgeworben, möchte ich bitte klar betonen. Das würde ich nie tun. Sondern die bei ihm fürs Marketing zuständige Dame hat sich bei mir beworben. Ich bin auch sehr glücklich über sie. Sie ist fantastisch und hilft mir sehr. So wie Ex-Albertina-Vizedirektor Alfred Weidinger als Chefkurator und Vizedirektor seit 1. März eine große Hilfe ist. Und die ehemalige Shopbetreuerin der Albertina, Katharina Schöller, auch.
intimacy-art: Es ist also niemand böse auf Sie, dass Sie die tollen Leute bekommen haben?
HUSSLEIN-ARCO: Ja, was soll ich machen? Reisende muß man ziehen lassen. Diese Leute haben es als Chance gesehen, ein altes Haus neu zu positionieren. Und ich habe mir lange überlegt, sie einzustellen. Warum hätte ich es aber nicht tun sollen?
intimacy-art: Offensichtlich zeugt es auch von Ihrem guten Ruf im menschlichen Umgang.
HUSSLEIN-ARCO: Sie wirken zumindest ganz glücklich, ja. Aber ich glaube, der Hauptfaktor war doch die Herausforderung der Aufgabe.
intimacy-art: Und was ist das Wichtigste, was Sie anders als Vorgänger Gerbert Frodl machen wollen?
HUSSLEIN-ARCO: Dass das Untere Belvedere ebenfalls geöffnet, die Orangerie neu bespielt wird, und die Kommunikation nach außen besser wird. Es wird viel mehr Marketing geben, Veranstaltungen, es wird alles jünger und frischer werden.
intimacy-art: Und sollen mehr Österreicher ins Belvedere kommen?
HUSSLEIN-ARCO: Das ist in die Maßnahmen einbezogen: 80 Prozent der Besucher sind derzeit Touristen, was sich zugunsten der Wiener und Österreicher zu einem Bewußtsein für "ihr" Belvedere ausgleichen soll. Es wird auch einladender. Vom Schwarzenbergplatz aus ist es ab jetzt zu Fuß leicht mit neuer Eingangssituation zu finden.
intimacy-art: Sie eröffnen mit der Ausstellung "Gartenlust" in der Orangerie. Gibt es da echte Blumen?
HUSSLEIN-ARCO: Nein, die haben Sie ja vor der Nase. Drinnen gibt es Bilder, vom Mittelalter bis heute. Der Garten ist ein Riesenthema in der Kunst, ganz verschieden interpretiert, im Mittelalter als Hortus Conclusus, die Barockgärten im Stil Belottos, im 19. Jahrhundert als englischer und offener Garten, von Impressionisten wie Monet, von Nolde, und vor der Türe, gibt es - ganz toll, wie gesagt - den original barocken Garten: den Kammergarten, der normalerweise fürs Publikum unbetretbar ist. Der wurde jetzt hergerichtet.

Museums-Interventionen sind momentan der große Renner. Zuletzt war Elke Krystufek im MAK, Gudrun Kampl wird es ab 28.3.07 im Belvedere sein. Hier: Installation 2007


FAZIT WURDE ZEIT, DASS EINE FRAU DIREKTORIN EINES WIENER MUSEUMS GEWORDEN IST. SIE ZEIGT AUCH GLEICH FEMININES GESPÜR FÜR GARTENFREUDEN. UND STÜRZT SICH OHNE VERLEGENHEIT IN DEN KONKURRENZKAMPF: MODERN, INTERNATIONAL-ÖSTERREICHISCH UND KOMMUNIKATIV SOLL´S SEIN. OB´S AUCH WIRD, WERDEN WIR SEHEN!

Jetzt im Belvedere:
* AUSSTELLUNG Phantastischer Realismus: Neben den Hauptwerken der fünf großen Meister - Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden - werden auch Vorgeschichte und Kontext dieser speziellen Strömung spätmoderner Kunst präsentiert. * Ort: Unteres Belvedere * Zeit: 20.5. bis 14.9.2008
* AUSTELLUNG Schenkungen an das Belvedere von Thaddaeus Ropac (Werke von: Julius Deutschbauer, Walter Obholzer, Gerwald Rockenschaub, Hubert Scheibl und Erwin Wurm) * Ort: Orangerie, Unteres Belvedere * Zeit: 30.5. bis 21.9.2008

Nachlese AUSSTELLUNGEN Noise / Staatsoper.
Von der Kunst der Malerei im Gustav Mahler Saal, Staatsoper Wien * Kuratiert von Agnes Husslein-Arco:
* Katrin Plavcak anläßlich der Premiere von Manon (Jules Massenet) bis 25.3.2007
* Esther Stocker anläßlich der Premiere von La Fille du régiment (Gaetano Donizetti); Vernissage: 1.4., 11h bis 17.5.2007
* Maja Vukoje anläßlich der Premiere von Boris Godunow (Modest P. Mussorgski); Vernissage: 23.5., 19h bis Ende Juni 2007

Saturday, March 17, 2007

GIORGIO MADIA: "BIS AUF ZWEI E-MAILS BEKOMMT EINE STERBENDE KOMPAGNIE NICHTS"

Giorgio Madia: lieber sinnlich-ernst als traurig-ernst (Foto © Foto Schenk)

WAS EINER ANNE TERESA DE KEERSMAEKER GERADE IN BRÜSSEL PASSIERT - zum Interview scroll down! -, DURCHLEBTE GIORGIO MADIA IN ÖSTERREICH. TROTZ JUBEL UND SENSATIONSERFOLG ALS BALLETTDIREKTOR DER VOLKSOPER, WURDE ER OHNE MIT DER WIMPER ZU ZUCKEN ABGESCHOSSEN. WEGEN DEM GELD ODER AUS RIVALITÄTSGRÜNDEN - HIER SPRICHT ER IM RÜCKBLICK DARÜBER. UND ÜBER DIE LÜCKE IM TANZ, DIE ÖSTERREICH ZULÄSST UND NICHT WEISS, WAS IHM DABEI ENTGEHT. (e.o.)


Giorgio Madia über Anne Teresa De Keersmaeker

intimacy-art: Anne Teresa De Keersmaeker und ihre zeitgenössische Kompagnie Rosas haben mit neuem Intendanten nach 15 Jahren ihr Stammhaus, die klassische Brüsseler Oper Monnaie, und damit die finanzielle Basis verloren. Was halten Sie von Rosas?
GIORGIO MADIA: Ich war als Tänzer auch im Théatre de la Monnaie, allerdings in Béjarts erster Kompagnie, aus der sich gute Choreografen entwickelt haben. Der gute Ruf Brüssels gebührt ihm, indem er Tanzgeschichte in Europa geschrieben hat. Nach ihm kam drei Jahre lang Mark Morris, ein ebenfalls toller Choreograf. Keersmaeker war nun 15 Jahre dort, eine lange Zeit, ein selten schönes Leben. Nur sehr wenige Choreografen, wie etwa John Neumeier, haben länger in einem Haus gearbeitet. Ein Wechsel kann für eine Kompagnie sehr gut sein, um der Routine zu entgehen: hinsichtlich Publikum, Stil, usw. Da Keersmaeker meines Wissens nach aber als Privatkompagnie in Brüssel und damit in der gleichen Stadt bleiben will, wird sich bei ihr nicht so viel ändern.
intimacy-art: Warum ist es so schwierig für eine moderne Tanzkompagnie, sich an einem Haus zu etablieren? Liegt es an der Kunstform oder an Kulturmachern, die das verhindern?
MADIA: An der Kunstform nicht. Generell meine ich aber: es kann nicht lieben, was jemand nicht kennt. Und was er nicht kennt, kann er kaum fördern. Welcher Theaterintendant kennt sich schon im Tanz aus? Erst küzlich mußte ich den Unterschied zwischen zeitgenössischem und modernem Tanz, zwischen Tanz und Ballett erklären. Die Entscheider haben selten etwas mit Tanz am Hut. Und mag ein Theaterintendant einmal Tanz, ist es für ihn wieder schwer, auf Dauer einen sehr künstlerischen Choreografen zu erhalten.

Giorgio Madia tanzt (obwohl er offiziell nicht mehr tanzt) wie er inszeniert: Oft sinnlich, oft surreal, oft verspielt, aber immer skulptural mit Linie und distanziert-bewegtem Innenleben, und mit bewußtem Bezug zum jeweiligen Raum (Foto © Dworak)

Warum Madias hoffnungsvolles Volksopernballett eingestampft wurde

intimacy-art: Sie haben vor gut zwei Jahren selbst an der Volksoper eine moderne Tanzkompagnie aufgebaut, mit mehr Ballettcharakter als Rosas und mit einschlagendem Erfolg. Wie stark die tänzerische Qualität dieser Kompagnie und ihrer Choreografien war, wird umso klarer, nachdem wir im letzten Jahr in der Volksoper fast nur letztklassiges Ballett und zuletzt in "Anna Karenina" zwar tänzerische Stärken erleben konnten, die Choreografie aber wieder zukommerziell und platt ist. D.h., wir waren mit Ihnen eigentlich schon viel weiter hinsichtlich niveauvoller, zeitgemäßer Kompagnie. Woran ist ihr Erhalt im Rückblick gescheitert, an lokalen Intrigen?
MADIA: Ich denke, die Volksoperndirektion mochte im Grunde keinen Tanz. Wie mir im Nachhinein zugetragen wurde, scheiterte es am Geld. Wobei Staatsoperndirektor Holender durchaus bereit gewesen sein soll, dasselbe Budget für eine unabhängige Kompagnie bereit zu stellen wie zuvor für die abhängige. Da die Volksoper in der Neupositionierung des Balletts aber eine Sparmöglichkeit sah, und ich mich zuvor für eine gewisse Ballettqualität bei gleichbleibendem Budget ausgesprochen hatte, war ich auch schon aus dem Rennen.
intimacy-art: Das Phänomen an Ioan Holender ist, dass er immer für künstlerischen Fortschritt zu sein scheint, ihn aber nie durchsetzt. In der Oper geschieht da ja kaum etwas.
MADIA: Holender sagt dir zumindest ins Gesicht: "Ja. Nein. Gut. Scheiß." - Selbst wenn er öffentlich erklärt, Ballett nicht zu mögen: Ich schätze klare Antworten. Herumdruckserei, falsche Hoffnungen und Zusagen wie vom vermeintlichen Ballettliebhaber im kleineren Haus dagegen nicht.

Chance eines Stagione-Betriebs im Tanz zwischen Klassik und Zeitgenössischem

Giorgio Madia tanzt: Grafische Körpervariationen mit der Hausecke im Museumsquartier (Foto © Dworak)

intimacy-art: Ein Roland Geyer am Theater an der Wien bringt seinen guten, innovativen Geschmack nun aber tatsächlich auf die Bühne. Sehen Sie es als Chance, dass ImPulsTanz-Leiter Karl Regensburger nun über Kooperation - bei 50:50-Kostenaufteilung - mit dem Theater an der Wien, dort zeitgenössischen Tanz ein- biszweimal pro Saison ermöglicht?
MADIA: Ich hielte es für eine noch größere Chance und Aufgabe - selbst eines Stagione-Theaterbetriebs - neue Kreationen, eigene Sachen zu entwickeln, als Möglichkeit, etwas Besonderes anzubieten. Dabei gäbe es einen dringenden Bedarf in Wien für eine Art von Tanz, die zwischen einer klassischen Anna Karenina und einer zeitgenössischen Keersmaeker liegt. Diese Löcher sind bisher überhaupt nicht ausgefüllt. Dass es dafür aber ein enthusiastisches Publikum gibt, sah man an der Reaktion über meine Choreografien. Man könnte auch leichtere Stücke mit Geschmack, Raffinesse und Qualität bringen. Ich denke, ein Festival ist ein Festival und kein Theater. Beide haben ein unterschiedliches Zielpublikum. Außerdem soll Karl Regensburger ja für den Sommer allein schon zu wenig Geld haben, und jetzt spielt er das ganze Jahr hindurch?
intimacy-art: Das Theater an der Wien lädt als Stagione-Betrieb allerdings wie ein Festival Produktionen ein, bzw. beteiligt sich als Co-Produzent. Und ImPulsTanz bindet ein bestimmtes Publikum, so wie auch ein Repertoire-Betrieb. Ziel von beiden ist wohl, neue Publikumsschichten für Tanz und Oper zu gewinnen. Liegt die Sorge nicht eher in der einseitigen Tanzauswahl, falls ausschließlich Leute eingeladen werden wie im Sommer? Etwa wie Rosas von A.T. De Keersmaeker, die schon fast zu oft zu sehen ist. D.h., sähe man über Keersmaeker hinaus auch noch anderes hohen Niveaus, dann wäre die stark präsenteKeersmaeker kein Problem.
MADIA: Das ist sehr gut gesagt. Mark Morris, der ja auch eine Monnaie-Vergangenheit hat, könnte ruhig öfter kommen.

Selbständige Madia-Kompagnie zu ungewiss

intimacy-art: Der gerade von Peter Sellars eingeladen war. - Warum haben Sie sich mit Ihrer Volksopern-Company damals eigentlich nicht selbständig gemacht?
MADIA: Trotz des Wunsches hielt ich es nicht für möglich, da das Ballett der Volksoper auch in Operetten und Musicals auftreten muß. Eine unabhängige Kompagnie in ein Repertoire-Theater zu bringen ist zu kompliziert. Obwohl wir schon auf einem sehr, sehr guten Weg waren, für eine Kompagnie von internationalem Niveau, mit der Potenz, mit eigenem Profil selbständig zu bestehen und auf Reisen zu gehen, mit eigenem Repertoire und künstlerischer Vision. In der Volksoper wäre das aber sowieso nie möglich gewesen.
intimacy-art: Halten Sie es generell für eine Chance einer Kompagnie, sich global auszurichten, damit sie überleben kann?
MADIA: Ja, meiner Ansicht nach sollte sich eine Kompagnie vornehmen, so gut zu sein, dass sie nicht nur im eigenen Land, sondern überall auftreten kann. Denn wenn sie schlecht ist, wird sie auch nicht eingeladen. Eine provinziell Ausgerichtete, wie das Staats- und Volksopernballett, wird kaum gute Verträge für Gastspiele und Touren bekommen. Für das eigene Land, die eigene Stadt genügt eine Qualität bald und findet immer ihr Publikum.
intimacy-art: Warum haben Sie es damals nicht ohne Volksoper versucht?
MADIA: Nur die Volksoper braucht Tänzer. Und das macht ja auch die Komplikation in der Geschichte des Staats- und Volksopernballetts aus.
intimacy-art: Bei Liz King ging es ohne Volksoper ...
MADIA: Bei ihr war das andersrum: sie war vorher unabhängig, ist dann mit eigentlich derselben Kompagnie "TanztheaterWien" ins Haus gekommen, und hat etwas fast Unabhängiges im Theater zu machen versucht. Sie hatte zuvor also schon Geld von der Stadt bekommen. Ihre Tänzer hatten gleichzeitig zwei Verträge und Gehälter, von Stadt und Stadt mit Bund. Es wäre technisch und künstlerisch also möglich gewesen, praktisch aber nicht, weil ein Teil der Tänzer - die Älteren - in Operetten und Musicals spielen mußte.

Jury bei Subventionsvergabe und Kritiker zweifelhaft

intimacy-art: Sie könnten aber doch wenigstens einzelne Projekte mit Ihren verbliebenen bzw. Tänzern des Staats- und Volksopernballetts machen und um Budget bei der Stadt Wien ansuchen?
MADIA: Das wäre nur ein Ziel, wenn es dafür eine starke finanzielle Basis gäbe. Als ich beim privat geführten, subventionierten Ballett der Toskana arbeitete, hatten wir so ein hartes Leben. Manchmal kamen die Gagen später, manchmal überhaupt nicht, je nachdem, wie die Saison lief. Bezahlt man die Tänzer nicht, kann man von ihnen im Tanz auch nichts verlangen. Das sind unmögliche Bedingungen. Ich glaube daher nicht daran, dass heute jemand eine ernst zu nehmende, unabhängige und private Kompagnie halten kann. Man braucht schon für den Start Geld. In Wien ist es mühsam, um Geld anzusuchen, bei einer fragwürdigen Jury mit Journalisten, die in der Folge auch die Kritiken schreiben. Obwohl ich ein paar schöne Ideen für Projekte im Kopf hätte. Ich würde eigentlich gerne einmal rein aus Spaß ein Einzelprojekt machen, das nirgends hinein paßt.
intimacy-art: Glauben Sie prinzipiell daran, Unterstützung zu erhalten?
MADIA: Nun, Wien interessiert sich im Grunde nicht für Tanz. Würde die klassische Kompagnie der Staatsoper morgen sterben, würden die Zeitungen wahrscheinlich zwei e-mails bekommen und am nächsten Tag wäre alles vergessen. Niemand braucht den Tanz wirklich, denn die Leute sind nicht ...
intimacy-art: ...treu.
MADIA: Sie haben so wenig Herz gegenüber dem Tanz, weil er die letzten zwanzig Jahre in Wien so schlecht bedient war. Nichts gegen ImPulsTanz, das eine schöne Sache ist, aber: das passiert im Sommer während einer kurzen Zeit, die nicht genügt, die Wiener zum Tanz zu erziehen.
intimacy-art: Beim von ImPulsTanz eingeladenen NDT III, das ja wirklich ausnahmslos gut war, kam ein anderes Publikum als das übliche, die Halle war voll. Die Leute scheinen guten Tanz also durchaus zu erkennen. Außerdem wird - selbst bei Flop-Vorstellungen wie etwa der Staats- und Volksopernballett-Gala -nirgends so applaudiert und gebrüllt wie beim Tanz. Egal, was in der Volksoper gezeigt wird, jede Ballettpremiere wird lautstark bejubelt. Es gibt also schon ein Herz für Tanz, vielleicht sogar ein kritikloses.
MADIA: Sicher ein Verdienst von ImPulsTanz, schon da Karl Regensburger einer der besseren Menschen in Wien ist. Es ist dennoch nicht genug. Ich denke, selbst ImPulsTanz würde niemand nachweinen, die Sache mit dem Volksopernballett unter meiner künstlerischen Direktion ist in fünf Minuten erledigt gewesen. Hat da jemand etwas gesagt? Nein. Jetzt laufen in demselben Theater Premieren mit schlechten Kritiken, schimpft aber jemand? Nein. Nicht einmal mehr die Journalisten kritisieren glaubwürdig.

Giorgio Madia und die Hausecke (Foto © Dworak)

Der Unterschied zwischen Polen und Österreich

intimacy-art: Sie sind kleinlaut geworden, ja. Wahrscheinlich ist dieses Verhalten aber nicht nur gegenüber dem Tanz so, sondern überall. - Sie arbeiten jetzt sehr oft in Polen und haben dort mit "Dornröschen" letztes Jahr den Kritikerpreis "Die Goldene Maske" erhalten.. - Ist Polen Ihrer Ansicht nach fortschrittlicher eingestellt als Österreich?
MADIA: Das Publikum in Polen unterscheidet sich sehr von jenem in Österreich, dazu kommt für mich der angenehmere Theaterdirektor. Polen ist nach der kommunistischen Wende ein neues Land, mit einer Stimmung wie zu Beginn Amerikas, wo alles möglich ist. Die Leute sind sehr neugierig auf Neues, Wien ist da gänzlich andersrum: Es interessiert sich nur für die Vergangenheit. Ein paar junge Leute gehen ins Tanzquartier, das große Publikum will dagegen das, was immer war, selbst wenn es nur scheint, dass es so war. Wien ist also nicht an neuen Visionen interessiert, speziell im Tanz. Dabei hat sich Tanz als Kunstform in den letzten hundert Jahren in ganz vielfältige Richtungen entwickelt, bestimmt mehr als die Oper. Manche Richtungen enden in Sackgassen, manche als schmale Straßen, die immer breiter werden, breit und modern. Wien ist scheinbar nicht bereit, darauf mitzufahren. Polen sehr wohl.
intimacy-art: Was inszenieren Sie dort als Nächstes?
MADIA: Ich werde eine Neuinszenierung von Aschenputtel machen.
intimacy-art: Wieder ein Märchen?
MADIA: Ja. Denn ich glaube, Polen braucht die Möglichkeit zum Postiven, zu träumen. Die Realität ist in Polen viel härter als in Wien bzw. Österreich. Polen hat auch eine Tradition von Schauspiel und Film, die manchmal sehr heftig ist. Die Leute selbst sind aber nicht verinnerlicht traurig. Sie wollen das Theater genießen. Das trifft auch meine Vision, ich bin kein trauriger Mensch und spreche ungern über Traurigkeit oder emotionelle Dinge.

Der Unterschied zwischen Madia und Keersmaeker

intimacy-art: Wobei Sie in Ihrer Tanzsprache aber durchaus emotional sind.
MADIA: Nun, ich bin Italiener. Warmes Blut wird bei mir immer hervorscheinen. Überemotional bin ich aber nicht.
intimacy-art: Darin liegt wahrscheinlich der wesentliche Unterschied zu A.T. De Keersmaeker, die sehr nachdenklich ist.
MADIA: Sie ist tatsächlich weniger emotional als konzeptuell bzw. intellektuell. Das halte ich für eine Gefahr.
intimacy-art: Ihre Themen sind aber sehr emotional, nur sagt bzw. tanzt sie es im Erzählstil intellektuell.
MADIA: Hinter dem Theatervorhang verbirgt sich für mich eine Zauberwelt. Und das ist der Riesenunterschied zwischen mir und Keersmaeker. Ich versuche immer, einen besonderen Zauber zu entwickeln. Die Realität auf die Bühne zu bringen, interessiert mich überhaupt nicht. Das halte ich auch nicht für meine Aufgabe. Sondern das Übermenschliche, nicht das Menschliche. Dafür passen die Märchen super.
intimacy-art: Ich sag ja nichts gegen Märchen. Ich hoffe aber doch, dass Sie wieder etwas finden, das es auf eine moderne Ebene bringt. Ist die Idee von Ihnen gekommen, das zu machen, oder wurde das Thema vorgegeben?
MADIA: Es war meine Idee.
intimacy-art: Sie könnten auch einmal etwas mit den sieben Zwergen machen, das fände ich süß.
MADIA: Nein. Aber es gibt etwas im Stück, das damit zu tun hat, ich verrate es aber noch nicht.

Entscheidungen in Österreich bewußt auf Mißerfolg gefällt

intimacy-art: Sie haben letztes Jahr auch als Regisseur eine überaus gelungene Regiearbeit in "Ain´t Misbehavin´" in der Kammeroper gemacht, mit der besten über 100-prozentigen Auslastung seit Bestehen des Hauses. Wie kommt es, dass Sie in Österreich nicht mehr zu tun haben, obwohl Sie immer so erfolgreich sind?
MADIA: Wollen die Leute Erfolg? Das frage ich mich sehr oft. Wenn ich ins Theater gehe, treffe ich meist auf getroffene Entscheidungen, erfolglos zu sein. Schon bevor die Leute vor den Vorhang treten, weiß man, dass es nicht funktionieren wird. Ich frage mich also, ob verantwortliche Leute wirklich Erfolg suchen.
intimacy-art: Wobei wir bei Ihnen sagen müssen, dass Erfolg nicht automatisch Kommerz ist, sondern künstlerische Qualität hat. Obwohl eine bestimmte Zeitungsrichtung Ihre Arbeit manchmal als kommerziell fehlinterpretiert, nur weil sie nach außen hin "erfolgreich" wirkt. Erfüllt etwas die Ethno-Intellektuellen-Schiene, ist die Kritik dagegen automatisch gut, egal wie es formal umgesetzt ist.
MADIA: Das ist ebenfalls schon entschieden, bevor die Kritik geschrieben ist. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz der Blattlinien.
intimacy-art: Außerdem sind diese sehr starken Verbindungen zwischen Künstlern und Journalisten kontraproduktiv.
MADIA: Vor allem, wenn es enge finanzielle Beziehungen sind.
intimacy-art: Sie sind jetzt also neben internationaler Ballettlehrer-Tätigkeit auch als Regisseur tätig ...
MADIA: Ja, nächstes Jahr mache ich die Regie für eine Oper.
intimacy-art: ... gehört dennoch Ihre Liebe hauptsächlich dem Tanz?

Giorgio Madia: trotz Enttäuschung immer noch ein fantasie-verliebter Sunny-Boy (Foto © Foto Schenk)

MADIA: Nein, dem Theater als gesamte Zaubermaschine. Tanz ist zwar meine Hauptsprache, doch ist sie als Sprache auch begrenzt, sodass sich nicht alles sagen läßt. Im Theater und Film möchte ich mich ab und zu klarer ausdrücken ...


* Dornröschen-Kritik in www.intimacy-art.com / www.intimacy-art.com / aKtuell, in CRITIC, Archiv: September ganz nach unten scrollen
* - Zum Auffrischen der Erinnerung von Giorgio Madias Tanzstücken Nudo, Alice in seiner der Volksopernzeit, als auch Dornröschen in Polen clicken Sie bitte zu den Videoausschnitten auf Youtube: Alice(´s Wonderland) , Dornröschen , Nudo sowie zu Giorgio Madia tanzend, in seinen 20ern bei Béjart (in oranger Tricothose)


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Nächste GIORGIO-MADIA-Tanzballett-Highlight-Termine auf intimacy-art (www.intimacy-art.com) / aktuell / WATCHER!